Aus dem echten Leben

Charleen, 29 Jahre: Ich weiß einfach nicht, was ich ständig im Büro soll

In dieser Rubrik schreibe ich über Fälle, die an echte Arbeitssituationen angelehnt sind. Vielleicht erkennt sich der ein oder andere wieder und profitiert von den hier skizzierten Lösungen 

„Seit neuestem werde ich einmal in der Woche ins Büro zitiert und muss dann dort einen Tag lang arbeiten, obwohl ich von zu Hause viel effektiver, schneller und entspannter arbeiten könnte.“ 

Charleen ist 29 Jahre alt und arbeitet als Grafikerin in einer Agentur. Sie wohnt noch bei ihren Eltern, von wo aus sie in ihrem alten Kinderzimmer ihre Teamkollegen und -kolleginnen unterstützt. An den Meetings nimmt sie per Videokonferenz teil und bearbeitet Illustrationen und Grafiken ansonsten von zu Hause aus. Sie genießt es, morgens keine lange Anfahrt zu haben und ansonsten auch ihre freie Zeit so schnell wie möglich bei ihrem Pferd zu verbringen. 

Sie ist mit der Arbeitssituation mehr als zufrieden, das Team wie auch ihre Vorgesetzte wünschen sich allerdings mehr kreativen Austausch und haben sie dafür gebeten, einmal in der Woche ins Büro zu kommen. Charleen reagierte darauf mit Unverständnis und meldet sich nun immer häufiger an den Tagen, an denen sie ins Büro kommen soll, krank.

Was tun?: Charleen weigert sich trotz konkretem Wunsch und auch „Ansage“, für kreative Meetings und Absprachen einen Tag in der Woche mit den Kollegen und Kolleginnen zu arbeiten. Da in ihrem Arbeitsvertrag nicht konkret geregelt ist, an wie vielen Tagen sie von zu Hause aus arbeiten kann und es auch keine Betriebsvereinbarung gibt, hat ihre Vorgesetzte keine Handhabe. Darüber hinaus entzieht sich Charleen dem Bürotag durch ihre Krankmeldung. Die Situation ist verfahren.

Im Fall von Charleen hat ein klärendes Gespräch zwischen ihr und ihrer Vorgesetzten leider nicht geholfen, ihr zu vermitteln, dass ihre Anwesenheit einmal in der Woche gewünscht ist. Charleen beharrt auf ihrer Position und gibt an, dass ihre Leistungen, die sie von zu Hause aus liefert, ohne jegliche Beanstandungen vom Team und auch ihrer Vorgesetzten sind. Charleens Vorgesetzte hat nicht auf ihrem Wunsch bestanden, sondern Charleen gebeten, einen Alternativvorschlag zu machen. Charleens Antwort hierzu steht noch aus. 

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